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Teil 7 Kenya: Lake Nakuru – Wo sind all die Flamingos hin

4. Januar 2013
Teil 6 Kenya: Die Masai Mara – Markttag in Talek
2. Januar 2013
Teil 8 Kenya: Lake Naivasha – Hell’s Gate Nationalpark
7. Januar 2013
 

3. Januar 2013: Bester Geburtstagskuchen ever! Ever, ever...

U nd täglich grüßt das Murmeltier… oder der Regen. Heute ist mein Geburtstag. Aber ich presse die Augen fest zu und denke: “Ibiza, Dom Rep, Malle… egal… nächster Urlaub Sonne“ Das Schlafendstellen hilft nix, Chris hat schon ein Geburtstagsständchen angestimmt, um mich aus den La Isla Bonita-Träumen in die nasskalte Realität zurück zu bringen. Beim Frühstück erwartet mich noch eine Überraschung: Chris und Heinz haben jeder einen Kuchen für mich bestellt. JEDER! Ich sollte dringend meinem Ruf als Vielfraß entgegen wirken…

 

Nach dem Frühstück, heißt es Abschied nehmen. Heinz und Sigi düsen nach Nairobi (deren Urlaub ist zu Ende), Heike, Charly und Birgit bleiben noch da und für uns geht es an den Lake Nakuru. Nach den letzten Fotos, tausend Umarmungen fahren wir noch ein Stück mit Heinz und Sigi. Der Plan ist, dass wir uns an der Autobahn Nakuru-Nairobi trennen…. Aber Pläne werden (zumindest in diesem Urlaub) völlig überbewertet. Kaum fahren wir durch die Mara, Richtung Sekenani Gate, stößt der Landi von Heinz kleine Rauchwölkchen aus. Wir beschließen den Qualm zu ignorieren und schaffen es gerade so raus aus dem Gate.

 

Dann geht nix mehr. Emma dampft – wir kotzen. Heinz und Chris schrauben an Emma rum. Sigi und ich wollen es einfach nimmer wissen. Immerhin läuft die Karre wieder. Ungefähr eine halbe Stunde. Dann wird wieder geschraubt und Wasser nachfüllt. Nach X-mal Stehenbleiben, ist klar. Heinz und Sigi schaffen es mit der Karre nicht nach Nairobi. Wir rufen James, den Autovermieter-Verbrecher, an. Er wird nach Narok kommen. Ob wir es allerdings bis Narok schaffen, ist inzwischen fraglich… Ein paar Wutanfälle von Heinz und dampfendem Gezicke von Emma später, haben wir es geschafft. Irgendwann taucht auch James auf. Er ist völlig überrascht, als er Chris und mich sieht: „Was macht Ihr denn HIER? Ich hab doch euren Luftfilter dabei!“

 

Grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr

Der Luftfilter, der seit 48 Stunden im unserem Auto eingebaut sein sollte??? Der Luftfilter, ohne den wir Talek nicht verlassen können??? Der Luftfilter, weswegen wir ständig und völlig zweckfrei in der Werkstatt waren???

Doch James Sorge gilt Naheliegendem: „Ihr seid doch nicht etwa ohne gefahren?“ Kurz reizt es mich… aber ich bin brav. Dafür verlange ich vehement die Herausgabe des Luftfilters, auch wenn wir noch keine Ahnung haben, wie der nach Talek kommen soll. Egal! Ich bin nicht im Geringsten bereit, James irgendetwas zu überlassen.

James wird Heinz und Sigi nach Nairobi bringen, wir sollen Joseph folgen, der auf der „wesentlich kürzeren“ Schotterstrecke die qualmende Emma nach Nakuru bringt. Ich hab kein gutes Gefühl, aber Chris lässt sich überreden, da die Autobahn angeblich ein „Riesenumweg“ mit „Mörderstau“ und „LKW-Kolonnen“ sei.

Übrigens sind wir auf dem Rückweg die Autobahn gefahren und sie war super angenehm. Im Gegensatz zu dem, was uns auf der Schotterstrecke bevor steht… Wir folgen Joseph. Emma fährt wieder. Immerhin! Nicht aber Joseph. Der hält nach kurzer Zeit an, fängt in aller Gemütsruhe und ohne eine Spur von Eile, das Dachzelt aus Emmas Kofferraum zu laden. Dann folgt das Camping-Equipment, Kisten, Trallala. Nachdem alles draußen ist, lädt er die Sachen in die Fahrgastzelle. Mit ebenso wenig Eile. „WTF macht der da???“ Leider hören Josephs Englischkenntnisse genau dann auf, als wir fragen, WAS er da tut. Irgendwann kommen Menschen mit Strohbündeln. Diese werden gemütlich in Emma verladen (btw. Das Campingzeug ist auch noch nicht komplett weggeräumt). Bingo, offenbar betätigt sich James nebenher als Part-Time-Lieferservice. Und wir sollen hinterher tuckern??? Nein danke!

Chris gibt Gas, wir ziehen am erstaunten Joseph vorbei. Die Strecke ist ziemlich steil und vor allem holprig. Der Landi klingt, als würde er gleich in seine Einzelteile zerfallen. Nach einer Stunde Gerüttel sind wir 20km weit gekommen. Shit! Unsere Lodge liegt im Lake Nakuru NP – das Gate schließt bei Anbruch der Dunkelheit. Es sieht gerade nicht so aus, als hätten wir ne Chance… Diese Strecke zieht sich wirklich wie Kaugummi. Gefühlt sind wir Jahre unterwegs. Tatsächlich sind wir 2 Minuten bevor das Gate schließt da, rennen zum Counter, bezahlen die Eintrittsfee und …. gerettet! .

 

Das Flamingo Hill Camp liegt nah am Gate Eingang. Wir werden sofort mit einem leckeren Saftcockail empfangen. Während wir anstoßen, sehe ich wie ein Bediensteter zu unserem Landi schleicht. Er hat einen Eimer bei sich. Aus dem Eimer zieht er einen Lappen…

„Don’t touch this car“

wie der Blitz bin ich bei ihm. Der Ärmste schaut mich völlig entgeistert an. „Stop! Don`t wash it. Don`t clean it or anything else…“ Unser Landi sieht echt total verdreckt aus – aber ich erkläre dem Autowäscher, dass die Karre ständig kaputt geht. Aber seit sie so dreckig ist, passiert nichts mehr. Offenbar hält der Schmutz den Landi zusammen. Und deshalb nicht waschen! (okay, das ist nur ein Teil der Wahrheit. Unsere Autovermietung ist in Nakuru und James hatte uns angeboten den Landi gegen einen anderen zu tauschen – von uns kriegt der kein sauberes Auto zurück…)

Unser Zelt hat ein Überdach! Ätsch blöde Feuchtigkeit – du musst draußen bleiben! Wobei hier auch die Sonne scheint. Aber das heißt ja bekanntlich gar nichts.

 

Unsere Freude über die schöne Unterkunft wird durch eine SMS von Heinz gestört: „Wildebeest Camp unter Wasser. Buchungen gechancelt. Meldet euch in der Rezeption!“ Hrrrrgssss…. Also (mal wieder) keine Übernachtung in Nairobi. Trotzdem haben wir heute keinen Bock mehr, uns darum zu kümmern. Wir genießen das hammerleckere Buffet. Schütten noch ein paar (Geburtstags-)Cocktails in uns rein und rollen abends unsere vollgefressenen Bäuche Richtung Zelt.

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Lake Nakuru oder wo sind all die Flamingos hin

 

4. Januar 2013: Der Lake Nakuru - Eine ganz andere Seite von Kenya

In aller Frühe werden wir von Wake-up-Call mit Kaffee geweckt, nehmen den Kaffee, aber das „wake-up“ verschieben wir auf später. Zwei Stunden später, geht es los. Der Lake Nakuru ist durch den vielen Regen über die Ufer getreten. Im Morgenlicht ein teilweise gespenstisches Bild. Vögel gibt es hier en Masse – aber wo sind die Flamingos? In Reiseführern, Berichten etc. hatte ich Bilder des Lake Nakuru mit tausenden von Flamingos gesehen – die wollen wir natürlich live erleben. Aber es keiner weit und breit zu sehen. Vielleicht sind wir nur in der falschen Ecke? Also rauf auf den Berg. Da haben wir einen gigantischen Blick auf den gesamten See – und keinen einzigen Flamingo! Betrug!!! Wahrscheinlich sind die Viecher wegen des Regens abgehauen. Weicheier!

 

Auf dem Rückweg entdecken wir immerhin eine kleine Flamingokolonie. Ich bin total begeistert. Wie geil wäre das wenn jetzt der ganze See voll davon wäre… Okay, aber immerhin gibt’s ein paar Hartgesottene, die sich nicht von ein paar Wassertropfen vertreiben lassen. Nach ein paar Zebra-, Büffel-, Baboon- und Antilopensichtungen, beschießen wir eine Mittagspause in der Lodge zu machen.

 

Das Wetter ist immer noch genial – also eine kurzen Abstecher an den Pool. Endlich Ruhe, endlich Urlaub! Und Zeit für tiefgründige Gespräche: „Sollen wir den Landi bei James umtauschen?“ Hmmmm „Sollen wir noch mal losfahren?“ Hmmmm… Wir bewegen uns an diesem Tag von den Liegen zum Pool – und zurück (die Getränke bringt ja der nette Kellner) und keinen cm weiter..

 

Tatsächlich bringt uns nicht mal aus der Ruhe, dass wir in Nairobi noch kein Hotel haben. Im Internet surfen ist heute too much. Abends lassen wir den Tag geruhsam bei einem Glas Chardonnay ausklingen.

Weiterlesen 8. Teil von Don´t touch this car
 

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