W enn man das Riad erst mal gefunden hat, ist man im Paradies. Bis dahin irrt man durch kleine Gassen und noch kleinere Gassen... Denn die Medina von Marrakesch ist ein Kapitel für sich. Fragt man nach dem Weg, findet man gerne bereitwillige Helfer, die einem zwar nicht den Weg zeigen, aber vorweg laufen. Das wird dann mit einem Trinkgeld (zwangs)belohnt. Vorsicht, es ist immer zu wenig - egal wie viel man gibt.
Irgendwann haben auch wir mit Hilfe eines sehr netten Taxifahrers das Riad gefunden. Die Besitzerin kommt aus Frankreich und hat uns wie alte Freunde empfangen. Wir haben uns bei marokkanischem Pfefferminztee und Gebäck sofort zuhause gefühlt. Der Innenhof ist liebevoll eingerichtet und das Zimmer ein Traum.
Riad Charme d´Orient Gasse auf dem Weg zum Riad
Riad Charme d´Orient Innenhof
Riad Charme d´Orient Brunnen/Pool
Eigentlich ist es unfassbar: Man ist mitten in der Medina in Marrakesch. Das heißt es ist laut! Menschen rufen, handeln, reden, versuchen Touristen zu beschwatzen oder lästige Händler loszuwerden. Dazwischen drängeln sich Esel (mit oder ohne Lastenkarre), Mopeds - meist hupend, aber auf jeden Fall laut knatternd - und unglaublicherweise Autos (wie kommen die bloß durch die engen Gassen?). Es riecht nach Gewürzen, Essen, Rosenwasser, Minze aber auch nach den Hinterlassenschaften der Esel und Menschen (Müll!). Dazu ist es staubig, als ob die Wüste immer wieder versuchen würde, sich gegen die Steine, Häuser und Straßen durchzusetzen.
Doch kaum ist man hinter den dicken Mauern der Riads, sind Geräusche, Gerüche und Dreck verschwunden. Die Riads sind eine Oase der Ruhe. Und die Dachterrassen das Highlight. Im Charme d'Orient wird das Frühstück auf genauso einer Dachterrasse serviert. Es ist wirklich ausgesprochen lecker und sehr abwechslungsreich mit frischem O-Saft, Marmelade, Pfannkuchen und Eiern - praktisch alles, was das Herz begehrt. Und das nicht an einem Buffet, sondern liebevoll am Tisch serviert. Dazu gibt es den Blick über die Dächer Marrakesch, an dem man sich nie satt sehen kann.
Zugegeben, es war Liebe auf den zweiten Blick. Als wir die Reise mit ein paar Tagen Marrakesch gestartet hatten, haben wir Händler, Touristen und Lärm gespürt, aber nicht den viel gelobten "Zauber des Orients". Nach 14 Tagen Reise durch Südmarokko, waren wir nicht nur entspannt - sondern konnten auch die Händler gut abwimmeln. Weniger mit einem genervten "No!" als mehr mit einem coolen Spruch, der dann meist mit Lachen quittiert wurde.
Wundervolles Doppelzimmer im Erdgeschoss
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So waren wir wirklich traurig, dass wir nur noch einen Tag in Marrakesch hatten. Viel zu wenig, um das bezaubernde Riad zu genießen. Viel zu wenig um Abschied zu nehmen. Doch immerhin hatten wir uns für das Ende der Reise eine perfekte Location ausgesucht. Denn das Charme d'Orient liegt optimal in der südlichen Medina. Man ist sofort mitten im Gewusel und kann zu Fuß die Altstadt erkunden.
Zum Abschied gönnen wir uns Drinks in der Kosy Bar am Place Ferblantier. In dieser Szene Bar mit traumhaftem Blick, gibt es das Beste, was aus Minze werden kann: Mochito! Schweineteuer - für marokkanische Verhältnisse, aber sehr lecker.