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Teil 1 Kenya: Nairobi – Das Abenteuer beginnt

28. Dezember 2012
Kenya: „Don´t touch this car!“
27. Dezember 2012
Teil 2 Kenya: Talek – Ein unerwartetes Wiedersehen oder 3 Pannen an einem Tag
29. Dezember 2012
 

27.12.2012: Anreise über Doha

J uhu! Unsere größte Sorge hat sich erledigt: Die Bahn kommt pünktlich! Und wir erreichen schnell den Frankfurter Flughafen. Das erste Mal mit Quatar Airways ist wirklich angenehm. Das Essen ist in Ordnung und ich werde sogar gefragt, welchen Wein ich möchte. Ich bin begeistert, bestelle den Shiraz und bekomme den Merlot. Okay, an Kleinigkeiten müssen sie noch arbeiten…

Mitten in der Nacht landen wir in Doha. Der Flughafen ist riesig. Allein die Fahrt mit dem Bus zur Transit-Halle dauert geschlagene 20 min. Und er hält dreimal. Wir hatten beim Check-in gelbe Bänder an unser Handgepäck bekommen mit dem Hinweis, diese seien wichtig. Jetzt wird uns auch klar warum. Zuerst kommt der grüne Ausstieg. Das sind wir nicht. Unser Band ist gelb. Ha, wie einfach… oder doch nicht so ganz. Denn der nächste Ausstieg ist gelb und blau. Aha…? Heißt das jetzt aussteigen? Wir schauen hektisch auf Besitzer der anderen gelben Bändern… die anderen gelben Bänder schauen auf uns… Da keiner aussteigt, bleiben wir auch mal sitzen. Zum Glück, denn der letzte Halt ist eindeutig gelb, und zwar nur gelb. Als wir in der Halle ankommen, und auf den Flugplan schauen, müssen wir nur noch die Anzeigentafel deuten und weiter geht’s.

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„Hamad International Airport in Doha - Ein Abenteuer für sich...”

 

Nach knapp zwei Stunden sitzen wir im Flieger. Es ist ca 2 Uhr nachts und wir sind hellwach. Toll! Mit so einer nächtlichen Unterbrechung ist an Schlaf nicht zu denken. Zumal Chris sich immer mehr auf meinem Sitz breitmacht. Der allgemeinen Stimmung ist es auch nicht zuträglich, wenn einer schläft (Chris) und der andere (ich) sich auf gefühlten 3 cm Sitzfläche rumschlägt. Ein paar Dämmerstunden später, landen wir müde und leicht genervt in Nairobi.

 
 

28.12.2017: Nairobi Hotel Kivi Milimani

Die Passkontrolle geht schnell und problemlos. Kaum sind wir am Zoll vorbei, werden wir auch schon von einzigen offiziellen Taxiunternehmen in Nairobi angesprochen. Man zeigt uns eine offizielle Preisliste und wir können sicher sein das einzige, beste und höchstoffizielle Angebot für die Fahrt ins Zentrum zu bekommen. Is klar! Wir lassen den „offiziellen“ Taxi-Nepper stehen und erhandeln uns eine Fahrt für die Hälfte des Preises.

Nach einer knappen Stunde sind wir in unserem Last-Minute Hotel Kivi Milimani angekommen. Okay, es ist ein wenig heruntergekommen und der Fahrstuhl macht merkwürdige Geräusche. Thats Africa, Baby! Wir sind so lange locker, bis wir im Zimmer sind. Das sieht allerdings aus, als hätte meine Oma ausgemistet und das, was nicht mal der Sperrmüll mit nimmt, rein gestellt. Sehr vorsichtig inspizieren wir die Räumlichkeiten (wer weiß, ob hier nicht was zusammenbricht) und stellen erleichtert fest, dass sich der vermeintliche Dreck als Patina der letzten 300 Jahre entpuppt. Bene – mit alt, aber sauer können wir leben. Jetzt wollen wir auch noch sauber werden und freuen uns auf eine warme Dusche. Fehlanzeige! Duschwasser eiskalt! Das reicht!

Wir sind zwar inzwischen geübte „im Dunkeln-Duscher“ und mit „wenig Wasser-Duscher“, aber Warmduscher werden wir immer bleiben. .

Immer noch genervt vom Schlafentzug, tobe ich zur Rezeption, verlange sofortige Abhilfe und nach einer Stunde und drei verschiedenen Handwerkern bekommen wir dann endlich Warmwasser.

Abends wollen wir uns noch was Gutes tun und beschließen ins Talismann zum Essen zu fahren. Nach zähen Fahrpreisverhandlungen mit dem Taxifahrer, beschließen wir, noch einen kurzen Stopp im Supermarkt einzulegen, um wenigstens etwas Wasser und ein paar Kekse zu kaufen. Doch erst mal stehen wir im Stau vor dem Supermarkt. Ich frage den Taxifahrer, ob denn um diese Zeit in Nairobi alle einkaufen gehen. Er schaut mich an, als sei ich völlig bescheuert. Der Stau sei jederzeit vor jedem Supermarkt in Nairobi. Denn man wird nur nach einer ausführlichen Durchsuchung nach Waffen auf den Parkplatz gelassen. Na das kann ja heiter werden… damit wir das nicht allzu oft mitmachen müssen, beladen wir unseren Einkaufswagen bis zum Anschlag mit Wasser, Keksen, Savanna (plus Extra-Savanna für unsere Freunde, die wir hoffentlich in der Masai Mara treffen), Bier (plus Extra-Bier für unsere Freunde) und einen kleinen Prosecco-Vorrat für Silvester. Der Taxifahrer schaut etwas merkwürdig, fährt aber die zwei Alkoholiker tapfer zum Talismann.

 
 

Hier genießen wir ein exzellentes Abendessen im einen sehr schönen Restaurant. Als wir wieder ins Taxi steigen, regnet es. Als wir ein paar Meter gefahren sind, regnet es stark. Ein paar Minuten später, schüttet es, wie aus Kübeln. Die Scheibenwischer sind kaum noch in der Lage, ein minimales Sichtfeld frei zu wischen. Zum Glück müssen wir uns keine Sorgen um Aquaplaning machen, denn die Straßen haben sich komplett in Seen verwandelt, so dass man von „fahren“ sowieso kaum noch reden kann. Abschüssige Straßen gleichen Flüssen und aus den Gullideckeln sprudelt das Wasser, wie kleine Fontänen. Viele Autos bleiben am Straßenrand stehen, unser Taxifahrer fährt mutig weiter. Ich bin völlig beruhigt, denn offenbar hat er die Lage im Griff. Blöderweise frage ich, ob es öfter so stark regnet. "Nein, würde es nicht. So etwas habe er noch nie erlebt. Und er sei auch noch nie bei so einem Wetter gefahren…"

Man sollte keine doofen Fragen stellen, wenn man mit der Wahrheit nicht umgehen kann. Denn nun finden Chris und ich die Fahrt nicht mehr abenteuerlich, sondern ziemlich gruselig. Die nächste halbe Stunde schwimmen wir durch Nairobi, beraten mit dem Fahrer, ob es ratsam ist, die eine oder andere Straße zu fahren und beobachten voraus fahrende Autos bei der Suche nach einer Möglichkeit einen Straßensee zu durchfahren. Schließlich erreichen wir unser Hotel, geben dem Fahrer ein fettes Trinkgeld und schleppen unsere müden Knochen und 4 Kisten Alkohol auf unser Sperrmüll-Zimmer.

Weiterlesen 2. Teil von Don´t touch this car
 

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